Wintersemester 2022/23
biografiA - Neue Ergebnisse der Frauenbiografieforschung
Die Projektinitiative „biografiA. biografische datenbank und lexikon österreichischer frauen“ wird seit dem 1. Juli 1998 unter der Leitung von Dr. Ilse Korotin am Wiener Institut für Wissenschaft und Kunst (IWK) durchgeführt und hat die umfassende historisch-biografische Aufarbeitung österreichischer Frauenpersönlichkeiten zum Ziel, wobei als örtlicher Bezug die jeweiligen historischen Landesgrenzen zugrunde gelegt wurden. Der Zeitrahmen spannt sich von der erstmaligen Nennung Österreichs bis zur Gegenwart.
Interkulturelles Philosophieren - Dem Wahnsinn begegnen
Inter kulturelle und de koloniale Annäherungen an das Phänomen psychischer Erkrankungen
Es war insbesondere das Paradigma einer Körper-Seele-Dichotomie, welche das Denken über Krankheiten im modernen Westen geprägt hat. Mit neueren Entwicklungen in den Natur- und vor allem den Neurowissenschaften wurden immer engere, kausal gedachte Verbindungen zwischen messbaren und berechenbaren körperlichen Funktionen und geistigen Zuständen hergestellt. Das damit einhergehende Bild eines individualisierten Menschen, dessen psychische Leiden einen kausalen und objektivierbaren Grund haben muss, prägt bis heute den euro-amerikanischen Mainstream-Diskurs. Dies spiegelt sich nicht zuletzt im Aufstieg der Psychiatrie wider, aber auch den objektivierenden Spielarten der Psychotherapie, die zunächst den euro-amerikanischen Raum dominierten und mit der Moderne, dem (Neo-)Kolonialismus und (Kultur-)Imperialismus schließlich um die Welt gingen und gehen.