Jour fixe Bildungstheorie | Bildungspraxis

Nirgendwo und überall zuhause.Migration, Erfahrung, Welten vermitteln

Österreich war schon eine Migrationsgesellschaft, bevor sich dieser Begriff etabliert hat – geprägt von unterschiedlichen Phasen und Prozessen der Zuwanderung, aber auch von Flucht, Vertreibung und Deportation. Diese historischen Erfahrungen haben nach dem Zweiten Weltkrieg zur Kodifizierung des Asylrechts geführt, welches heute zusehends ausgehöhlt wird. Das Fremde wird als bedrohlich empfunden und die Möglichkeit des Zusammenlebens in einer diversen und mehrsprachigen Gesellschaft grundsätzlich in Frage gestellt. Angesichts dieser Entwicklung braucht es neue und vielleicht auch andere Bildungsräume, um gesellschaftliche Offenheit zu kultivieren und neue Wege der Verständigung zu (er)finden. Gleichwohl ist die Vermittlung unterschiedlicher Welten, die in der Migrationsgesellschaft zusammentreffen, eine alltägliche Herausforderung gerade auch für die Lernfähigkeit der Mehrheitsgesellschaft. Der Jour fixe beschäftigt sich in diesem Semester damit, wie in ganz unterschiedlichen Kontexten auch jenseits etablierter Bildungsinstitutionen Migrationserfahrungen vermittelt werden können und eine alltägliche Praxis des Umgangs mit Differenz und Heterogenität gebildet werden kann, die Prozessen der Ausgrenzung entgegenwirkt.

Workshop Bildungstheorie

Als Feedback-Veranstaltung zu den Vortragsabenden wird der dreistündige Workshop Bildungstheorie angeboten. Die Teilnahme an drei Jour-fixe-Veran­staltungen und am Workshop ist als Seminar Bildungstheorie von der Weiterbildungsakademie Österreich akkreditiert. Termine finden in Abstimmung mit den Teilnehmer_innen statt. Anmeldung und Information: Wolfgang Kellner (Ring Österreichischer Bildungswerke), Tel.: 01 533 88 83

Konzeption und Organisation

Bettina Dausien: Professorin für Pädagogik der Lebensalter am Institut für Bildungswissenschaft der Uni­versität Wien.

Thomas Hübel: Generalsekretär des IWK.

Wolfgang Kellner: Leiter des Bildungs- und Projektmanagements im Ring Österreichischer Bildungswerke.

Daniela Rothe: Professorin für Erwachsenen- und Berufsbildung am Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt

Stefan Vater: wissenschaftlicher Mitarbeiter der Pädagogischen Arbeits- und Forschungsstelle des Verbands Österreichischer Volkshochschulen.

Veranstaltungsreihe in Kooperation mit dem Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien, dem Ring Österreichischer Bildungswerke und dem Verband Österreichischer Volkshochschulen.

Veranstaltungen

Datum/ZeitVeranstaltung
​Do 27/10/2016
19:00–21:00
İnci Dirim: Von der Mehrsprachigkeit zur migrationsgesellschaftlichen Sprachigkeit: Überlegungen zur Nutzung soziolinguistischer Sprachkonzepte für die Erwachsenenbildung Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien, Wien
​Do 10/11/2016
19:00–21:00
Hans Karl Peterlini: Erinnern und Sprechen in der Migrationsgemeinschaft Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien, Wien
​Do 01/12/2016
19:00–21:00
Klaus Ratschiller, Marc Ries: Flucht erfahren, lernen Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien, Wien
​Do 12/01/2017
19:00–21:00
Vida Bakondy: Flucht in Bildern Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien, Wien

Materialien

(May 22, 2014)
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Summary: “Nirgendwo und überall zuhause.” Migration, Erfahrung, Welten vermitteln Österreich war schon eine Migrationsgesellschaft, bevor sich dieser Begriff etabliert hat – geprägt von unterschiedlichen Phasen und Prozessen der Zuwanderung, aber auch von Flucht, Vertreibung und Deportation. Diese historischen Erfahrungen haben nach dem Zweiten Weltkrieg zur Kodifizierung des Asylrechts geführt, welches heute zusehends ausgehöhlt wird. Das Fremde […]
Categories: Bildung, Erwachsenenbildung, Politische Bildung, Schwerpunkte