Zur Geschichte der Österreichischen Albanologie. Der Albanisch-Unterricht an der Universität Wien

Das sowohl sprachhistorisch als auch kulturwissenschaftlich ausgerichtete Forschungsprojekt wertet bisher unbearbeitetes Archivmaterial aus, das sich im Archiv der Universität Wien (Vorlesungsverzeichnisse, Rigorosen-, Personal- und andere Akten), im Haus- Hof- und Staatsarchiv und im Archiv der Österreichischen Akademie der Wissenschaften befindet. Auf der Basis dieser Materialien soll analysiert werden, wie sich die Erforschung und der Unterricht des Albanischen an der Universität etabliert haben. Das Forschungsprojekt soll die Grundlage für die von der Projektbearbeiterin Ina Arapi geplante Studie „Zur Geschichte der Österreichischen Albanologie: Der Albanisch-Unterricht an der Universität Wien“ bilden. Der erste Abschnitt (bis 1914) wird den Bemühungen rund um Dr. Georg Pekmezi (1872–1938) gewidmet sein, den Unterricht des Albanischen in Wien zu etablieren und damit an der Schwelle zum 20. Jahrhundert in Wien die Grundlagen der österreichischen Albanologie zu legen. Der zweite Abschnitt (bis 1960) ist mit Namen wie Norbert Jokl (1938 gekündigt, 1942 auf dem Weg ins oder im Vernichtungslager Maly Trostinec ermordet), Nikolaus Rotta und Karl Treimer verbunden. Unter ganz anderen politischen Verhältnissen wurde die Albanologie am Institut für Indogermanistik in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts weiter aufgebaut. Es ging verstärkt um die Untersuchungen der Beziehungen zwischen dem Albanischen und den restlichen Balkansprachen und die Aufklärung der antiken Sprachverhältnisse am Balkan. Nach der Öffnung Albaniens in den 90er Jahren wurde der Albanisch-Unterricht im Ausland und die damit verbundenen didaktischen und institutionellen Fragen besonders aktuell. Es formierten sich binnen kurzer Zeit zwei Interessentengruppen: die Kinder der aus Albanien emigrierten Familien, und die Ausländer, die aus dienstlichen und privaten Gründen die Sprache erlernen wollten oder mussten. Der Albanisch-Sprachunterricht ist in Österreich mittlerweile institutionalisiert und auch im Schulunterricht verankert, wobei allerdings das Fehlen von qualitativ guten didaktischen Materialien nach wie vor Probleme bereitet.

Finanzierung: Kulturabteilung der Stadt Wien
Laufzeit: 01/05/2015–01/2016

Projektleitung

Ina Arapi