Romanița Constantinescu: Zur östlichen Grenze Südost- und Ost(mittel)Europas

Datum/Zeit
​Do 12/01/2017
19:00–21:00

Ort
Institut für Romanistik, Universitätscampus AAKH

Typ
Vortrag

Räumliche Repräsentationen mit handlungsleitenden Wertvorstellungen wie z.B. “Südosteuropa”, “Ostmitteleuropa” und “Osteuropa” werden sehr unterschiedlich auf der Karte Europas von den jeweiligen Betrachter_innen verortet. Der Vortrag befasst sich mit der Region zwischen dem Pruth und dem Dnjestr im Osten Rumäniens, mit der Republik Moldau, mit dem jenseits des Dnjestr gelegenen Transnistrien, mit Grenzen und mit Nahtstellen, die nicht unbedingt als verheilende Narben, sondern auch als eine kleine kreative Reserve aufgefasst werden können, welche eine gegebene rigide Weltordnung lockern kann und sie geschmeidiger werden lässt. Der Vortrag behandelt die geopoetischen Versuche, Grenzen in diesem Teil Europas zu entschärfen, seien es die sogenannten “Blumenbrücken” über den Pruth (1990, 1991, 2015) oder die künstlerischen Projekte mit sozialem Charakter, die sich weigern, den aktuellen status quo der Randregion zu akzeptieren und stattdessen versuchen, die Chancen einer kritischen Peripherie auszuloten.

Romanița Constantinescu: Associate Professor für allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft an der Philologischen Fakultät der Universität Bukarest und Stiftungslektorin für Rumänisch an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.