Valentin Rumpf: Bildung in der Alterität des Anderen? – Subjektivierende Fremdheit in der psychoanalytischen Kur

Datum/Zeit
​Mi 29/04/2015
20:00–22:00

Ort
IWK

Typ
Vortrag

Der Vortrag beabsichtigt, einige bislang weitgehend blinde Flecke in der transdisziplinären Rezeption zu verhandeln, welche sich im Diskursfeld zwischen bildungstheoretischen und psychoanalytischen Auseinandersetzungen mit der Alteritätsfigur verorten lassen. Dabei sollen strukturale (nach Lacan) sowie in der Bildungswissenschaft bislang kaum rezipierte Einsätze der intersubjektiven Psychoanalyse herangezogen werden, welche das Potenzial besitzen, öffnende Sichtweisen für s.g. ‚transformatorische‘ Bildungsprozesse (nach R. Kokemohr und H.-C. Koller) freizulegen, die das Subjekt kraft (negativer) Erfahrungen von Alterität in der psychoanalytischen Kur mit seinem kontingenten Subjektstatus konfrontieren. Mit diesen Sichtweisen wird allerdings auch die Fragestellung virulent, inwiefern Erfahrungen des Anderen im Lichte psychoanalytisch-klinischer wie bildungsprozessualer Veränderungen nur um den Preis der Anerkennung der Irreduzibilität des Anderen statthaben können, da der andere zwar (imaginär) als Objekt besetzt wird, aber symbolisch darin nicht aufgehen kann. Dies erscheint wiederum konstitutiv für die Frage nach Subjektstatus und Subjektivierungsprozess in der Kur, wurde demgegenüber aber bislang ebensowenig in einem transdisziplinären Konnex systematisch verhandelt.

Valentin Rumpf: Doktorand und wiss. Lehrbeauftragter am Institut für Bildungswissenshaften der Universität Wien, Arbeitsbereich Psychoanalytische Pädagogik und an der TU Darmstadt, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik Forschungsschwerpunkte: Transdisziplinäre Forschung im Schnittfeld von Systematischer Pädagogik, Psychoanalytischer Pädagogik, Bildungstheorie und Subjektphilosophie.

Ein Vortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe Late Nite Lacan.