Allgemein bekannt ist, wie groß die Bedeutung von Karl Kraus als moralische Instanz für Arnold Schönberg, Alban Berg und Ernst Krenek war. Weniger bekannt ist allerdings, dass sich Kraus selbst nicht nur für Jacques Offenbachs Operetten begeisterte, sondern auch für Gustav Mahler und Hanns Eisler engagierte. Sprachkritik und Neue Musik sind in diesen Konstellationen so eng wie nirgendwo sonst aufeinander bezogen.

Für den jungen Theodor W. Adorno war es unumgänglich, diesen Treffpunkt der Moderne in den 1920er-Jahren zu erkunden. Die Erfahrungen, die er dort machen konnte, können aus der Kritischen Theorie kaum weggedacht werden. Das ist unmittelbar gerade an Adornos Verhältnis zu Hanns Eislers Entwicklung als Komponist im Umkreis von Brecht zu zeigen.

 Programm und Ablauf

•  Johann Dvořák (Wien): Karl Kraus und die Neue Musik in Wien
• Gerhard Scheit (Wien): Zur Kritik des politischen Engagements: Adorno und Eisler

Vortragende

Johann Dvořák: Univ.-Doz., Politikwissenschafter und Historiker, Arbeitsschwerpunkte: Entstehung und Entwicklung des modernen Staates, Politik und die Kultur der Moderne; Erwachsenenbildung.

Gerhard Scheit: freier Autor und Publizist, Arbeiten zur Kritischen Theorie.

Konzept und Organisation

Johann Dvořák