THEODOR W. ADORNO UND WIEN: Musik, Ästhetik, Gesellschaftstheorie und die Auseinandersetzungen um die Moderne

Datum/Zeit
​Fr 21/01/2022
15:00–18:00

Ort
IWK

Typ
Tagung

In den lebensgeschichtlichen Darstellungen zu Theodor W. Adorno und in der Literatur zu seinen ästhetischen Theorien werden die Bezüge zu Wien weitgehend ausgespart oder inadäquat dargestellt.

Tatsächlich aber waren die Auseinandersetzungen mit der Wiener Moderne (der Musik, der Literatur und gelegentlich auch mit den visuellen Künsten) und mit den „Traditionen” der wienerischen Musikkultur von entscheidender Bedeutung für die Entfaltung ästhetischer Theorien und auch für die Versuche musikalischer Praxis bei Theodor W. Adorno.

Anhand ausgewählter Beispiele soll die in mehreren Lebensphasen erfolgende Beschäftigung mit der Wiener Moderne skizziert werden:
in seiner Jugend, in den 1920er und frühen 1930er Jahren;
in den 1950er und 1960er Jahren, bei seinen Besuchen und Vorträgen in Wien.

Dabei sind sowohl die Entwicklungslinien (Kontinuitäten und Brüche) in Theodor W. Adornos theoretischem Werk als auch seine Versuche des Einwirkens auf Publikum und musikalische Aufführungspraktiken aufzuzeigen.

Herausgearbeitet werden sollen auch die Einflüsse der Wiener Schule der Musikwissenschaft (Guido Adler) und der Wiener Schule der Philosophie (Moritz Schlick), die in den gängigen Adorno-Interpretationen ausgespart bleiben.

In der ersten einer Reihe von geplanten Arbeitstagungen, am Freitag, 21. Jänner 2022, 15.00 – 18.00 Uhr werden folgende Themen behandelt:

Johann Dvořák: Die Versuche des jungen Wiesengrund-Adorno, zur musikalischen Bildung des Publikums beizutragen und die dabei erfolgende Ausformung ästhetischer Theorien

 Florian Ruttner: Tracht und Niedertracht. Zur Kritik der Folklore

Alex Gruber: Warum so viele Adornos ästhetische Theorie nicht ausstehen können. Zur Kritik von Heinz Steinerts »Adorno in Wien«