Nicht mehr das Parlament und der demokratische Prozess sind das Herz der Demokratie, sondern Regelungsprozesse und Expert_innenmeinungen ersetzen in einem scheinbaren „evidence based turn“ die lebendige Demokratie – das gilt auch für den Bereich der Erwachsenenbildung – durch eine Regierung der scheinbaren Sachzwänge und nicht der Menschen. Markt, Wettbewerb und „choice“ (also die freie Wahl der Bildungsteilnehmer_innen) stehen in der Governance-Perspektive an Stelle der Diskussion um Ausschlüsse, Interessen und Machtstrukturen. Michel Foucault analysierte diese Formen der Regierung im weiten Sinne unter dem Begriff „gouvernmentalité“.
Stefan Vater: Mitarbeiter des Verbandes Österreichischer Volkshochschulen, Lehrbeauftragter an den Universitäten Wien und Fribourg (CH).