Traditionell werden Sprachen eher als abgeschlossene Einheiten im Sinne einer „Nationalsprache“ gedacht. Auf dieser Basis werden in migrationsgesellschaftlichen Bildungssettings den Teilnehmer_innen der Maßnahmen Sprachen und Sprachkompetenzen zugeschrieben, sodass sie mit verschiedenen Erwartungen adressiert werden. Soziolinguistische Studien zeigen allerdings, dass Sprache in der Migrationsgesellschaft nicht nur „Nationalsprache“ heißt, sondern dass das Sprechen von Sprachkontaktphänomenen und weiteren Nonstandard-Formen von Sprache gekennzeichnet ist. Im Vortrag werden diese Forschungsergebnisse vorgestellt, Möglichkeiten ihrer theoretischen Fassung diskutiert und – vom Schulbereich inspiriert – überlegt, mit welchen didaktischen Modellen Erwachsenenbildungsangebote gestaltet werden können.
İnci Dirim: Professorin für Deutsch als Zweitsprache am Institut für Germanistik der Universität Wien.