Heteronomie – Entfremdung – Verdinglichung: Grundbegriffe philosophischer Sozialkritik

Datum/Zeit
​Fr 18/11/2016–​Sa 19/11/2016
Ganztägig

Ort
Depot

Typ
Tagung

Wenn philosophische Kritik mit dem Anspruch der Sozialkritik auftritt, sollte sie benennen können, wogegen sie sich richtet. Es genügt dann nicht, den Modus der kritischen Tätigkeit – als intern, immanent oder genealogisch – zu bezeichnen. Sie muss auch ein Interesse daran haben, ihren Gegenstand – und durch ihn: ihre Gegner – näher zu bestimmen. Ziel der Tagung ist es daher, die philosophischen Implikationen und die sozialkritischen Potenziale der Begriffe Heteronomie, Entfremdung und Verdinglichung auszuloten. Alle drei Begriffe sind schon mehrfach als subjektivistisch, essenzialistisch oder ökonomistisch verabschiedet worden. Dennoch finden sie derzeit wieder gesteigertes Interesse und sind Gegenstand zahlreicher Versuche, das klassische Vokabular der philosophischen Sozialkritik so neu zu fassen, dass es den sozialen und politischen Problemlagen unserer Gegenwart angemessen ist. Die Frage, wie weit sich diese Versuche fruchtbar machen lassen, ohne hinter den Diskussionsstand zurückzufallen, der mit genealogischen, gendertheoretischen oder alteritätsphilosophischen Ansätzen erreicht wurde, ist noch offen. Ihre Beantwortung ist nicht nur von philosophischem Interesse, sondern verspricht auch Gewinn für die einschlägigen Diskussionen in Nachbardisziplinen wie Soziologie, Politik- und Bildungswissenschaft.

Programm  (PDF, 19 kB)

Vortragende

Rita Casale: Professorin für Allgemeine Erziehungswissenschaft/Theorie der Bildung an der Bergischen Universität Wuppertal.
Matthias Flatscher: Universitätsassistent am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien.
Andreas Gelhard: Assistenzprofessor für Philosophie und Bildungswissenschaft am Institut für Philosophie der Universität Wien.
Christoph Henning: Junior Fellow am Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt.
Ferdinando-Giuseppe Menga: Post-Doc Research Fellow am Institut für Ethik der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Tübingen.
Gerald Posselt: Senior Lecturer und Projektleiter des FWF-Forschungsprojekts »Sprache und Gewalt« am Institut für Philosophie der Universität Wien.
Dirk Quadflieg: Professor am Institut für Kulturwissenschaften der Universität Leipzig.
Alfred Schäfer: Professor am Institut für Pädagogik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
Sergej Seitz: Universitätsassistent am Institut für Philosophie der Universität Wien.
Thomas Telios: Universitätsassistent am Institut für Philosophie der Universität St. Gallen.
Christiane Thompson: Professorin am Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt.

Konzeption und Organisation

Andreas Gelhard in Kooperation mit Gerald Posselt und Sergej Seitz