HERMENEIA. Perspektiven der Heidegger-Interpretation. Jahrestagung der Martin-Heidegger-Gesellschaft

Datum/Zeit
​Fr 06/05/2016–​So 08/05/2016
Ganztägig

Ort
Otto-Mauer-Zentrum

Typ
Tagung

Die Tagung unternimmt den Versuch, unterschiedliche bis gegensätzliche Heidegger-Interpretationen zu Wort kommen zu lassen. Der erste Teil gilt der von Heidegger wiederholt erwähnten theologischen Herkunft seines Denkens bis hin zur sogenannten Kehre. In dieser Zeit bahnt sich das verhängnisvolle Engagement des Philosophen für den Nationalsozialismus an, das vor allem in den “Schwarzen Heften” seinen Niederschlag findet. Diese haben, seit sie vor ein paar Jahren veröffentlicht wurden, eine heftige Kontroverse ausgelöst. Zahlreiche Kritiker sprechen von eindeutig antisemitischen Äußerungen Heideggers, seine Verteidiger weisen dies entschieden zurück. Einer möglichst sachlichen Klärung der damit zusammenhängenden Fragen gehen mehrere Referent_innen nach. Ob die “Schwarzen Hefte” auch das Spätwerk beeinflussen, soll anhand von Vorträgen aus dem Bereich der daseinsanalytischen Psychotherapie, zu Heideggers Interpretation der frühen Griechen am Beispiel des Parmenides und im Hinblick auf seine Stellung zur Wissenschaft – konkret am Beispiel der Literaturwissenschaft – befragt werden.

Folder Programm (PDF, 367 kB)

Programm

Freitag, 6.5.2016

  • 10.00–10.30 Uhr: Helmuth Vetter (Wien): Eröffnung
  • 10.30–11.15 Uhr: Ingeborg Schüßler (Lausanne): Allmacht und Wink. Zur Gottesfrage bei Heidegger
  • 11.30–12.15 Uhr: István M. Fehér (Budapest): Heideggers theologische Herkunft – Fragen der Interpretation
  • 12.30–13.15 Uhr: Günther Pöltner (Wien): Zur Auslegung von Texten mittelalterlicher Philosophen und Theologen durch Heidegger
  • 15.00–15.45 Uhr: Damir Barbarić (Zagreb): Eine Kehre und viele Brüche auf einem Denkweg
  • 16.00–16.45 Uhr: Klaus Neugebauer (Stuttgart): Heidegger liest Zeitung. Medialität als Metontologie
  • 17.00–17.45 Uhr: Rosa Marafioti (Reggio Calabria): Die Seinsfrage und die Schwarzen Hefte. Zu einer Ortsbestimmung der Juden-bezogenen Textstellen

Samstag, 7.5.2016

  • 10.00–10.45 Uhr: Francesco Cattaneo (Bologna): Seinsgeschichtliche Vereinnahmung der Schwarzen Hefte?
  • 11.00–11.45 Uhr: Reinhard Mehring (Heidelberg): Kehre des Antisemitismus. »Das Jüdische« in der Metaphysik
  • 12.00–12.45 Uhr: Rainer Thurnher (Innsbruck): Alles oder nichts: Heidegger in manichäisch-adventistischer Zuspitzung
  • 15.00–15.45 Uhr: Hanspeter Padrutt (Zürich): “Rätsel Bewusstsein” und Ortsverlegung vom Bewusstsein ins Dasein
  • 16.00–16.45 Uhr: Hansjörg Reck (Kreuzlingen): Zur Aktualität von Heideggers Zollikoner Seminaren
  • 17.00–18.30 Uhr: Versammlung der Mitglieder der Martin-Heidegger-Gesellschaft

Sonntag, 8.5.2016

  • 10.00–10.45 Uhr: Hans-Christian Günther (Freiburg/Breisgau): Das Gesagte wird im Erscheinen zur Auslegung gebracht – Heidegger und Parmenides
  • 11.00–11.45 Uhr: Alfred Dunshirn (Wien): Parmenides – Beispiele philologischer Zugänge
  • 12.00–12.45 Uhr: Alina Noveanu (Tübingen): “Dass wir begreifen, was uns ergreift”. Philosophie und Literaturwissenschaft – Heidegger und Staiger
  • 13.00–13.45 Uhr: Ulrich von Bülow (Marbach): Das Handwerk des Schreibens. Anmerkungen zu Heideggers Nachlass
  • 14.00–14.30 Uhr: Helmuth Vetter (Wien): Schlusswort

Vortragende

Damir Barbarić: Professor i.R. am Institut für Philosophie der Universität Zagreb.
Ulrich von Bülow: Leiter der Abteilung Archiv, Erwerbung, Bestandsbetreuung im Deutschen Literaturarchiv Marbach.
Francesco Cattaneo: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Philosophie der Universität Bologna. Alfred Dunshirn: Privatdozent am Institut für Philosophie der Universität Wien.
István M. Fehér: Professor für Philosophie an der ELTE Budapest.
Hans-Christian Günther: Professor am Seminar für Griechische und Lateinische Philologie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.
Rosa Marafioti:
lehrt am Religionswissenschaftlichen Institut der Universität Reggio Calabria.
Reinhard Mehring: Professor für Politikwissenschaft und ihre Didaktik an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg.
Klaus Neugebauer: Lehrbeauftragter an der Universität Stuttgart, TU Dresden, Universität Köln.
Alina Noveanu: Lehrbeauftragte an der Philosophischen Fakultät der Universität Tübingen.
Hanspeter Padrutt: Daseinsanalytiker, Psychiater, Schriftsteller in Zürich.
Günther Pöltner:
Professor i.R. am Institut für Philosophie der Universität Wien.
Hansjörg Reck: Daseinsanalytiker, Psychiater in Kreuzlingen.
Ingeborg Schüßler: Professorin i.R. am Institut für Philosophie der Universität Lausanne.
Rainer Thurnher: Professor i.R. am Institut für Philosophie der Universität Innsbruck.
Helmuth Vetter: Professor i.R. am Institut für Philosophie der Universität Wien, Präsident der Martin-Heidegger-Gesellschaft.

Konzept, Koordination und Leitung

Helmuth Vetter

Eine Kooperation von: Martin-Heidegger-Gesellschaft, Gruppe Phänomenologie, Katholischer Akademiker/-innenverband, IWK