Anke Graneß: Darf Nahrung Ware sein? Gerechtigkeitskonzeptionen in der modernen Philosophie Afrikas

Datum/Zeit
​Do 11/12/2014
19:00–21:00

Ort
IWK

Typ
Vortrag

“Nahrung ist ein Menschenrecht. Wir müssen alles dafür tun, es zu verwirklichen”, heißt es in vielen internationalen politischen Dokumenten. Aber wie ist dieses grundlegende Menschenrecht zu verwirklichen? Und ist dies überhaupt möglich, solange Nahrung wie jede andere Ware gehandelt und betrachtet wird? Diese und ähnliche Fragen bewegen Philosophen aus Afrika heute. Ihre philosophischen und ethischen Konzepte werden maßgeblich geprägt von der lebensweltlichen Erfahrung extremer Armut und jahrelanger Bürgerkriege. Damit wird der gegenwärtige Gerechtigkeitsdiskurs mit einer Perspektive konfrontiert, die der Sicherung körperlicher Bedürfnisse Priorität einräumt und zentrale Fragen der Debatte neu stellt. Der Beitrag präsentiert Gerechtigkeitskonzeptionen von Teodros Kiros (Äthiopien) und Henry Odera Oruka (Kenia) und geht der Frage nach, ob Nahrung eigentlich zur Ware gemacht werden darf.

Anke Graneß: Inhaberin einer Elise-Richter-Stelle des FWF und Lehrbeauftragte am Institut für Philosophie der Universität Wien, Redaktionsmitglied von “polylog”.