Programm
Begrüßung
Markus Stumpf
Leiter der Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte, Universität Wien
Zur Reihe biografiA
Ilse Korotin
Institut für Wissenschaft und Kunst, Wien
Grußwort
Patrik von zur Mühlen
Leben und Wirken Hermynia Zur Mühlens während der Zwischenkriegszeit
Susanne Blumesberger Universitätsbibliothek Wien und Lehrbeauftragte am Institut für Germanistik, Universität Wien
Ernst Seibert Institut für Germanistik, Universität Wien
Jörg Thunecke (per Video) Germanist, Köln
Im Anschluss laden wir zu Brot und Wein
Zu den Büchern
Hermynia Zur Mühlen wurde 1883 als Gräfin Folliot de Crenneville-Poutet in Wien geboren und entstammte einer der angesehensten Familien der Monarchie. Ihr Leben war geprägt vom Widerstand gegen die Familie, gegen die Unterdrückung der Frau, gegen soziale Ungerechtigkeiten und gegen den Faschismus. Dank ihrer proletarischen Märchen, in denen sie dem Arbeiterkind komplexe gesellschaftliche Prozesse in einfacher Weise zu erklären versuchte, zählte sie zu den bekanntesten Kinderbuchautor*innen der proletarisch-revolutionären Literaturbewegung der Weimarer Republik. Außerdem übersetzte sie nahezu 150 meist sozialkritische Werke russischer, französischer, englischer und amerikanischer Autor*innen, u.a. Upton Sinclair. In ihren eigenen Romanen verknüpfte sie vielfach die Erfahrungswelt der Aristokratie mit sozialistischen und frauenbewegten Problemstellungen. In ihrem nach ihrer Rückkehr nach Österreich verfassten Roman „Unsere Töchter, die Nazinen“ schildert sie den Sieg des Nationalsozialismus, die Auswirkungen des Antisemitismus und die Formierung von Widerstand. Bei den hier erstmals veröffentlichten Romanen Hermynia Zur Mühlens (1883-1951) – „Er heiratet nicht für Geld“, „Das tote Schloß“ sowie „Der Hexenkessel“ – handelt es sich um drei bisher unbekannte Werke der ‚roten Gräfin‘, die zu Beginn der 1930er–Jahre in österreichischen und tschechischen Zeitschriften und Zeitungen, bzw. Anfang der 1950er–Jahre, als Fortsetzungsromane publiziert wurden.
Zu den Herausgebern
Susanne Blumesberger, geb. 1969, Mag. Dr. MSc, Leitung der Abteilung PHAIDRA an der Universitätsbibliothek Wien, Vorsitzende der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendliteraturforschung, Lehrbeauftragte am Institut für Germanistik der Universität Wien. Jörg Thunecke, geb. 1941. 1970–97 Senior Lecturer an der Nottingham Trent University in England, 1998–2006 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Westdeutschen Akademie für Kommunikation in Köln, seitdem im Ruhestand. Zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen zur deutschen Literatur des 19. Jahrhunderts und zur Exil- und NS-Literatur. Herausgeber des Newsletters der Internationalen Feuchtwanger Gesellschaft (2013–18).