Deutsche Philosophie und Afrika

Datum/Zeit
​Do 02/06/2016–​Fr 03/06/2016
Ganztägig

Ort
Universität Wien, Marietta-Blau-Saal

Typ
Tagung

Das Kolloquium widmet sich der Untersuchung der Beziehungen zwischen der deutschen Philosophie und Afrika. Aus diesem Grund wurden Philosophen_innen eingeladen, die sich mit dem Verhältnis zwischen den verschiedenen philosophischen Schulen des deutschen Sprachraums und Afrika bzw. der Philosophie in Afrika unter verschiedenen Perspektiven auseinandergesetzt haben. Dabei geht es sowohl um die Rezeption deutscher Philosophie in Afrika als auch um die Wirkung deutscher Philosophie auf die Gestaltung des Verhältnisses zu Afrika, ebenso wie um das Beleuchten wechselseitiger Einflussnahmen. In welcher Weise hat das philosophische Erbe Deutschlands und Österreichs Afrika, insbesondere die Philosophie in Afrika, (mit)geprägt? Und welchen Einfluss hat die afrikanische Philosophie auf die Philosophie im deutschen Sprachraum?
Einer der Vorreiter der Rezeption afrikanischer Philosophie im deutschsprachigen Raum war Heinz Kimmerle, der Anfang die-ses Jahres im Alter von 85 Jahren verstorben ist. Sein Dialog mit afrikanischen Philosophen, seine kritische Auseinandersetzung mit deren Theorien ebenso wie mit der deutschen Philosophie und ihren eurozentristischen und rassistischen Implikationen hat eine ganze Generation von Philosophen_innen geprägt und die Grundlage für deren heutige Forschung gelegt. Das Kolloquium wird sich der Würdigung von Heinz Kimmerles Ar-beit in ganz besonderer Weise widmen.

Die Abstracts der Vorträge finden Sie hier.

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Programm

Donnerstag, 2.6.2016

9.00-9.15: Anke Graneß (Wien), Thaddeus Metz (Johannesburg): Eröffnung und Begrüßung

9.15-10.45:

  •  Georg Stenger (Wien): “Afrikanische Philosophie” – “Interkulturelle Philosophie” – “Deutsche Philosophie”: Ein offenes Projekt
  • Arno Sonderegger (Wien): Afrikanische Geschichte und deutsche Philosophie: Freiheit, Gleichheit, Eigenheit

11.00-12.30: Hommage an Heinz Kimmerle

  •  Franz Martin Wimmer (Wien): Heinz Kimmerle, das deutsche Erbe und die Philosophie Afrikas
  • Renate Schepen (Amsterdam): Heinz Kimmerle and the continuation of his philosophical work

14.30-16.00: Die Kritik an Kant und Hegel

  • 14.30-16.00: Jacob Emmanuel Mabe (Berlin): Amo’s Hermeneutics and Hegel’s Prejudices about Africa
  • Katrin Flikschuh (London): Conceptions of Personhood and the Limits of Practical Belief

16.30-18.00: Karl Marx und Afrika

  • Thaddeus Metz (Johannesburg): The young Marx in Light of an African Ethic: Comparisons and Contrasts
  • Anke Graness (Wien): Zur Marx-Rezeption in Afrika

18.30-19.30: Buchvorstellungen

  • Franziska Dübgen, Stefan Skupien (Hg.): Afrikanische politische Philosophie – Postkoloniale Positionen, Berlin: Suhrkamp 2015
  • Arno Sonderegger (Hg.): African Thoughts on Colonial and Neo-Colonial Worlds. Facets of an Intellectual History of Africa, Berlin: Neofelis Verlag 2015

Freitag, 3.6.2016

9.00-10.30: Zur Auseinandersetzung mit Habermas

  • Michael Onyebuchi Eze (Nigeria/Lakewood, USA): Deliberative Agreements: Complementary Lessons from the African Value System
  • Uchenna Okeja (Grahamstown, South Africa): The Idea of Public Sphere in the Work of Habermas and Bidima

11.00-12.30: Phenomenology and Philosophy of Culture

  • Abraham Olivier (East London, South Africa): Forces of Suffering: Human Suffering in African and German Thought
  • Kai Kresse (New York): Ernst Cassirer’s Philosophy of Culture and Its Perspective on African CulturesBuchvorstellungen

14.30-16.30: Sozialwissenschaften und Theologie

  • Andreas Rauhut (Berlin): Gemeinschaft als Definitionsmerkmal von Gerechtigkeit und als Strategie zur Armutsüberwindung: Parallelen und Unterschiede zwischen christlichen und afrikanischen Ethiken
  • Elisio Macamo (Basel): Afrikanische Philosophen und deutsche Sozialwissenschaften

16.30-17.30: Abschlussdiskussion

Vortragende

Michael Onyebuchi Eze: tätig am Colorado Christian University, College of Adult and Graduate Studies. Katrin Flikschuh: Professorin für politische Theorie am Department of Government der London School of Economics.
Anke Graneß: Inhaberin einer Elise-Richter-Stelle des FWF und Lehrbeauftragte am Institut für Philosophie der Universität Wien.
Kai Kresse: Associate Professor für African und Swahili Studies an der Faculty of Middle Eastern, South Asian and African Studies der Columbia University.
Jacob Emmanuel Mabe: Privatdozent am Frankreich-Zentrum der Freien Universität Berlin.
Elisio Macamo: Assistenzprofessor für African Studies am Seminar für Soziologie der Universität Basel. Thaddeus Metz: Distinguished Research Professor an der University of Johannesburg.
Uchenna Okeja: Senior Lecturer am Department of Philosophy der Rhodes University.
Abraham Olivier: Professor und Head of Department of Philosophy der University of Fort Hare.
Andreas Rauhut: Sozialethiker und Theologe, arbeitet zu globaler Gerechtigkeit aus interkultureller Perspektive.
Renate Schepen: hat an der Freien Universität Amsterdam Philosophie studiert und weitere Studien in Ghana und Uruguay betrieben. Sie leitet Dialoge in Betrieben, auf Schulen und in der Stadt Amsterdam, sowie Einführungen in den Sokratischen Dialog.
Arno Sonderegger: Senior Lecturer für Geschichte und Gesellschaften Afrikas am Institut für Afrikawissenschaften der Universität Wien.
Georg Stenger: Professor für Philosophie in einer globalen Welt am Institut für Philosophie der Universität Wien.
Franz Martin Wimmer: Professor i.R. am Institut für Philosophie der Universität Wien; Gründungsmitglied der Wiener Gesellschaft für interkulturelle Philosophie (WiGiP).

Konzeption und Organisation

Anke Graneß, Thaddeus Metz

Eine Kooperation von: Universität Johannesburg, Institut für Philosophie der Universität Wien, Institut für Afrikawissenschaften der Universität Wien, IWK