Philipp Ther, Larisa Schippel: Ist Osteuropa überhaupt Europa? Grenzziehungen des Denkens als hegemoniale Muster des Ausschlusses

Datum/Zeit
​Do 13/10/2016
19:00–21:00

Ort
IWK

Typ
Vortrag

Die letzten 25 Jahre brachten Grenzerweiterungen durch die EU-Integration und Entgrenzungen durch eine verstärkte Mobilität und Migration als Folge des Zusammenbruchs des Ostblocks. Während der Eiserne Vorhang noch für klar verlaufende Grenzen zwischen politisch-ideologischen Lagern sorgte, ist durch dessen Fall die Frage nach Ost- oder Mitteleuropa und deren Identität wieder Gegenstand von zahlreichen – und nicht nur intellektuellen – Debatten geworden. Wie steht es nun um die mentale und kulturelle Geographie Europas? Wie ist das Verhältnis von Europa zu Ost- und Mitteleuropa beschaffen? Funktioniert hier eine Logik der Identität, der Familienähnlichkeit, der Imitation oder der Differenz? Ist das Verhältnis zwischen Europa und Mittel- bzw. Osteuropa intrakultureller, interkultureller oder dritter Art? Und wer darf überhaupt darüber entscheiden?

In dieser Auftaktveranstaltung zur Vortragsreihe diskutieren Philipp Ther und Larisa Schippel über die historischen und aktuellen Gründe des Ungleichgewichts auf dem europäischen Kontinent.

Philipp Ther: Professor am Institut für Osteuropäische Geschichte an der Universität Wien.
Larisa Schippel: Professorin und Leiterin des Zentrums für Translationswissenschaften an der Universität Wien.