Demokratisierungsprozesse und politische Bildung

Direkte Demokratie, Bürger_innenbeteiligung, Partizipation, Mitmach-Politik … Seit einigen Jahren benutzen immer mehr Initiativen und Organisationen diese und ähnliche Kampfwörter, um die repräsentative Demokratie zu kritisieren, zu erweitern oder mitunter auch abzulehnen. Ob es sich dabei nun um Stuttgart 21, Occupy-Bewegungen, deliberative Community-Projekte oder um urbane “Do it yourself”-Konzepte handelt – sie alle wollen herkömmliche demokratische “Parteipolitik” verändern und ihr alternative Verfahren entgegensetzen.
Die Akteur_innen selbst erblicken in diesen Begriffen und Projekten eine bedeutsame Form der Demokratisierung. Dieser Anspruch wirft allerdings eine Reihe von Fragen auf: Welches Verständnis von Politik und Demokratie steht denn hinter diesen Beteiligungsprojekten? Welches “Wir”-Subjekt wird damit angesprochen und angeworben, und welche Ausschlussprozesse gehen mit einer solchen Konstruktion einher? Sind etwa Migrant_innen oder Menschen mit Behinderungen in diesem “Wir” enthalten? Des Weiteren: Wie weit sind den Akteur_innen der Partizipationsinitiativen Beiträge von Neuen Sozialen Bewegungen, allen voran von feministischen Bewegungen, zur Demokratisierung bekannt? Außerdem: Welche Rolle spielt das Ehrenamt, der oft erwähnte Aspekt von Partizipation, in Beteiligungsprozessen? Schließlich: Welche Bedeutung haben diese politischen Entwicklungen und Initiativen für Selbstverständnis und Programmatik der politischen Bildung?

Konzept und Koordination

Hakan Gürses: wissenschaftlicher Leiter der Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung, 1997–2011 Lektor und Gastprofessor für Philosophie an der Universität Wien, http://www.hakanguerses.at.

Rahel Baumgartner: Geschäftsführerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin der Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung; Sozialpädagogin, Kultur- und Sozialanthropologin.

Reinhart Patak: wissenschaftlicher Mitarbeiter der Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung, Politikwissenschaftler.

Barbara Kreilinger: wissenschaftliche Mitarbeiterin der Pädagogischen Arbeits- und Forschungsstelle des Verbands Österreichischer Volkshochschulen.

Stefan Vater: wissenschaftlicher Mitarbeiter der Pädagogischen Arbeits- und Forschungsstelle des Verbands Österreichischer Volkshochschulen.

Eine Kooperation von: Österreichische Gesellschaft für Politische Bildung (ÖGPB), Verband Österreichischer Volkshochschulen, Depot, IWK

Veranstaltungen

Datum/ZeitVeranstaltung
​Do 08/10/2015
19:00–21:00
Thomas Wagner: Bürgerbeteiligung als Herrschaftsinstrument Depot, Wien
​Do 22/10/2015
19:00–21:00
Wolfgang Kellner: Freiwillige Partizipation: Eigensinn steuern Depot, Wien
​Do 12/11/2015
19:00–21:00
Ursula Kubes-Hofmann: Feminismus & Bewegungen Depot, Wien
​Mi 25/11/2015
19:00–21:00
Dorothea Brozek: "Und wenn ich nicht mehr weiter weiß, gründe ich einen Arbeitskreis" (ABGESAGT) Verband Österreichischer Volkshochschulen, Wien