Sommersemester 2019

Interkulturelles Philosophieren: Harmonie und Widerstreit

Die harmonische Weltsicht östlicher Kulturen wurde bis in die jüngere Gegenwart immer wieder der konfliktiven Lebenseinstellung des Okzidents gegenübergestellt. In Abgrenzung zu den essentialistischen Bildern über den Ost-West-Gegensatz werden in dieser Vortragsreihe unterschiedliche Konzepte von Harmonie und  Widerstreit sowohl in ostasiatischen als auch in westlichen Philosophien behandelt. Zu solchen Konzepten gehören beispielsweise die neue konfuzianistische Linie in China, die sowohl als Untermauerung der neuen gesellschaft- und marktpolitischen Entwicklung, als auch zu Dialoginitiierung mit dem Westen dient, genauso wie neorealistische Kritiken an J.F. Lyotard, die im Zuge eines Konzept des Widerstreits näher analysiert werden können. Die Analyse der japanischen Kulturgeschichte, die bisher vom Begriff der Harmonie dominiert wurde, kann nun mit einem differenzierten Blick als „mythologischen Dissens“ kritisch dargestellt werden.Veranstalter: Wiener Gesellschaft für interkulturelle Philosophie (WIGIP) in Zusammenarbeit mit dem Institut für Wissenschaft und Kunst (IWK). Koordination: Hans Schelkshorn und Bianca Boteva-RichterDie einzelnen Vorträge werden zeitgerecht über den Newsletter des IWK und der ­WIGIP bekannt gegeben.

Jour fixe Bildungstheorie | Bildungspraxis

Die Veranstaltungsreihe „Jour fixe Bildungstheorie | Bildungspraxis“ ist eine Kooperation zwischen Erwachsenenbildung und Universität, in der das Theorie-Praxis-Verhältnis der Erwachsenenbildung als lebendiger Diskurs gepflegt wird. Im Zentrum der Diskussions- und Vortragsabende, ExpertInnengespräche und Workshops an vier bis fünf Terminen pro Semester stehen offener Austausch, Perspektivenwechsel, theoretische Reflexion und Kritik. Die Reihe ist offen für alle Interessierten.

Das Exil von Frauen – historische Perspektive und Gegenwart

Neuere Tendenzen in der Exilforschung zeigen einen Paradigmenwechsel von der ausschließlichen Befassung mit dem historischen Exil während der Ära des Nationalsozialismus bzw. des Austrofaschismus hin zu einer Erweiterung des Forschungsgegenstandes auf die gegenwärtigen Flucht- und Migrationsbewegungen. Gibt es vergleichbare Aspekte zwischen dem Exil von Frauen in der Periode 1933-45 und dem Asyl von Frauen heute, was sind die Gemeinsamkeiten, was die Unterschiede? Ist der Beitrag zur Erinnerung an die Verfolgung konstitutiv für unsere Haltung gegenüber heutigen Fluchtbewegungen und führt die eigene Flüchtlingserfahrung, sei es zur Zeit der Shoa, sei es in den Jahren nach 1945, zu praktizierter Solidarität mit den heute Verfolgten?