Theorie und Praxis der Gewerkschaften in Europa: Gewerkschaften und Migration

Datum/Zeit
​Fr 30/10/2015
16:00–19:00

Ort
IWK

Typ
Tagung

Gewerkschaften erscheinen heutzutage als relativ machtlose Organisationen, altmodisch und wenig zukunftsorientiert, darum bemüht, ältere Rechte und Errungenschaften zu bewahren. Und doch, ohne die organisierte Interessenvertretung der lohnabhängig Beschäftigten sind diese als Vereinzelte hilflos den Unbilden der kapitalistischen Wirtschaftsweise ausgeliefert. Selten befassen sich universitäre und außeruniversitäre Wissenschaft mit den Interessenvertretungen der Arbeiter_innen und Angestellten, mit der theoretischen Begründung und den vielfältigen Organisationsweisen und Aktivitäten von Gewerkschaften. Grund genug, zu versuchen, sich kontinuierlich, systematisch und auch im internationalen Vergleich mit Theorie und Praxis gewerkschaftlicher Tätigkeit wissenschaftlich auseinanderzusetzen.

Programm

Gewerkschaften und Migration
Nicht erst seit dem Anwachsen der Flüchtlingsströme wird die Diskussion über die Migration und ihre Auswirkungen in Europa geführt. Viele Migrant_innen wollen arbeiten, werden aber auch aufgrund von oft fehlenden Unterlagen nur illegal angestellt. Es ist nicht einfach, für diese Menschen eine Unterstützung am Arbeitsmarkt anzubieten, dennoch haben sich die Gewerkschaften in verschiedenen europäischen Ländern dieser Aufgabe gestellt und bieten in vielfacher Form Information und Hilfe an.
Am Beispiel des deutschen DGB und des österreichischen ÖGB bzw. deren Servicestellen wollen wir über die Chancen und Probleme bei der Beratung undokumentierter Arbeitsverhältnisse diskutieren.

  • Claudia Wörmann-Adam (Köln): Die aktuelle Auseinandersetzung um Migration und Flucht im Spiegel des ver.di Bundeskongresses 2015
  • Azem Olcay (Wien): Arbeits- und sozialrechtliche Ansprüche von Migrant_innen bei undokumentierter Arbeit

Vortragende

Azem Olcay: Berater im Referat für Organisation, Koordination, Service des ÖGB.

Claudia Wörmann-Adam: Vorsitzende des Bundesfachbereichs Besondere Dienstleitungen bei der Gewerkschaft ver.di.

Konzeption und Koordination

Johann Dvořák: Univ.-Doz., Politikwissenschaftler und Historiker, Arbeitsschwerpunkte: Entstehung und Entwicklung des modernen Staates, Politik und die Kultur der Moderne.

Marcus Strohmeier: Projektleiter im ÖGB-Referat für Bildung, Freizeit und Kultur.