Ist von Männerbünden die Rede, so geht es meist um Burschenschaften oder Ähnliches. In diesem Vortrag
soll der Blick erweitert werden, um zu zeigen, dass männerbündisch-homosoziale Strukturen in der gesamten
Gesellschaft zu finden sind: von den Chefetagen der Politik oder Wissenschaft bis hin zu Gefängnissen
und Schulhöfen. So ein erweiterter Blick zeigt, dass homosoziale Räume vielschichtig und widersprüchlich sind, gleichsam getragen von männlicher Intimität und Begehren, wie auch ein Hort der Normierung von
Heterosexualität und Reproduktion von männlicher Gewalt, Homophobie und Rassismus.
Paul Scheibelhofer: wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie der Universität Wien.